Fechenheimer Wald in Frankfurt von Besetzern geräumt

Fechenheimer Wald in Frankfurt von Besetzern geräumt
Die Polizei hat am Freitag im Frankfurter Osten die letzten Besetzer eines Waldstücks unverletzt aus Baumhäusern geholt. Ministerpräsident Rhein und Innenminister Beuth bedankten sich für den "umsichtigen Einsatz" der Beamtinnen und Beamten.

Frankfurt a.M. (epd). Die Polizei hat am Freitag ein für den Autobahnbau vorgesehenes Randstück des Fechenheimer Waldes im Frankfurter Osten geräumt. Ein Polizeisprecher sagte, die Beamten hätten die letzten „mindestens fünf“ Besetzer unverletzt von den Bäumen geholt, eine Rodungsgegnerin sprach von sieben Personen. Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein und Hessens Innenminister Peter Beuth (beide CDU) lobten den Einsatz der Beamtinnen und Beamten.

Die Polizei habe dafür gesorgt, dass der Einsatz „friedlich und professionell“ abgelaufen sei und „eindrucksvoll gezeigt, dass sie den Rechtsstaat souverän durchsetzt“, sagte Rhein. Auch die Demonstrantinnen und Demonstranten hätten sich „überwiegend friedlich“ verhalten.

Die Polizei sei mit „Sorgfalt, Augenmaß und Konsequenz“ vorgegangen und habe dem Rechtsstaat Geltung verschafft, ergänzte Innenminister Beuth. Seit Beginn des Einsatzes am Mittwoch seien mehr als 20 Barrikaden, Baumhäuser und Strukturen geräumt und 25 Personen in Gewahrsam genommen worden. Es seien 25 Straftaten und 65 Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden, unter anderem wegen Hausfriedensbruchs, Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und Widerstands gegen Beamte. In der Spitze seien 1.800 Einsatzkräfte am Tag vor Ort gewesen.

Eine Rodungsgegnerin nannte das Vorgehen der Polizei „im Verhältnis akzeptabel“. In den vergangenen beiden Räumungstagen habe es zweimal eine kritische Situation gegeben, einmal als Äste eines gefällten Baumes auf ein zwischen Bäumen gespanntes Kletterseil gestürzt waren. Ein andermal sei ein Seil durchschnitten worden.

Die kirchlichen Beobachter, die Zugang zu dem Waldstück hatten, hätten die Räumung als ruhig und geordnet erlebt, sagte Pfarrer Gunter Volz dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Polizei sei zurückhaltend und transparent vorgegangen und habe sich bemüht, keine Eskalation entstehen zu lassen.

Zu der am Mittwochmorgen begonnenen Räumung setzte die Polizei Spezialkräfte mit Kletterausrüstung ein, unterstützt durch eine Hebebühne und einen Autokran. Parallel begannen die Baumfällarbeiten in dem 230 Meter langen und 70 bis 140 Meter breiten Waldstück. Es soll für das 2,2 Kilometer lange geplante Verbindungsstück zwischen der A66 und der A661 weichen. Einige Bäume, die den geschützten Heldbockkäfer beherbergen, müssen vorerst stehen bleiben. Die Baustraße für den geplanten Riederwaldtunnel wird darum herumführen.

Ausbaugegner kündigten unterdessen im Internet an, den Protest auch nach Abschluss der Rodungsarbeiten fortzuführen. Bereits am Sonntag um 14 Uhr soll es einen Waldspaziergang geben, dann allerdings um das gerodete und eingezäunte Gelände herum.