CDU-Ministerpräsident Haseloff wirbt für Frauenquote

CDU-Ministerpräsident Haseloff wirbt für Frauenquote
Der Streit in der CDU um eine Frauenquote in Aufsichtsräten hält an.

Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), sprach sich erneut für eine Frauenquote aus. Der Vorstoß im Bundesrat sei ein "starker Impuls für eine gesamtgesellschaftliche Debatte" gewesen, sagte Haseloff der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Studien belegten, dass gemischte Teams erfolgreicher arbeiteten.

"40 Prozent als Ziel steht deshalb auch bei uns im Koalitionsvertrag für Sachsen-Anhalt", sagte Haseloff. Er betonte, bei der Frauenquote gehe es nicht um den Mittelstand, sondern um die Aufsichtsräte börsennotierter Aktiengesellschaften.

Der Bundesrat hatte am Freitag - auch mit Hilfe von Sachsen-Anhalt sowie dem ebenfalls unionsgeführten Saarland - für einen Gesetzentwurf aus Hamburg zur Einführung einer gesetzlichen Regelung gestimmt. Der Entwurf sieht vor, dass in Aufsichtsräten besonders großer Unternehmen künftig zunächst mindestens 20, später 40 Prozent der Posten an Frauen vergeben werden müssen.

Im Bundestag hat die Initiative des Bundesrates bislang wenig Aussicht auf Erfolg, weil sowohl CSU und FDP als auch weite Teile der CDU gegen eine Quote sind. Die Union wollte am Dienstag in einer Fraktionssitzung über das Thema sprechen. Die Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion hatte verlangt, bei der Abstimmung über die Quote im Bundestag die Fraktionsdisziplin fallenzulassen.