Tunnelbauer Pinky und Brain kritisieren "Zerstörungswut" in Lützerath

Tunnelbauer Pinky und Brain kritisieren "Zerstörungswut" in Lützerath

Lützerath (epd). Die beiden Klimaaktivisten Pinky und Brain, die tagelang unter Lützerath in einem selbst gebauten Tunnel ausgeharrt haben, greifen Politik, Polizei und den Energiekonzern RWE scharf an. Die Polizei habe sich „zum Handlanger eines Großkonzerns“ gemacht, erklärten sie in einem am Montagabend veröffentlichten Statement mit Blick auf RWE. Der Konzern will die Kohle unter Lützerath abbaggern. Dafür solle ein ganzes Dorf zerstört werden, kritisierten die Aktivisten. Das Verhalten der schwarz-grünen Landesregierung zeige, „wie wenig sich staatliche Autoritäten um das Gemeinwohl kümmern, und dass wir den notwendigen sozialen Wandel selbst in die Hand nehmen müssen“, erklärten die Aktivisten.

Die Aktivisten, die am Montag nach Verhandlungen mit von RWE hinzugezogenen Unterhändlern den Tunnel freiwillig verlassen hatten, kritisierten eine „Zerstörungswut“ und das Vorgehen der Polizei rund um die Räumung der Ortschaft Lützerath.

Die Abbaggerung Lützeraths ist Teil eines politischen Kompromisses: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (beide Grüne) hatten sich im Oktober 2022 mit RWE auf einen vorgezogenen Braunkohleausstieg 2030 verständigt. Die Vereinbarung sieht außerdem vor, die noch zur Verstromung verfügbare Braunkohlemenge im Tagebau Garzweiler II auf rund 280 Millionen Tonnen zu halbieren. RWE verweist darauf, dass alle erforderlichen Genehmigungen und gerichtlichen Entscheidungen für die Abbaggerung vorlägen.