Cholera-Epidemie: Schulen in Malawi wieder geöffnet

Cholera-Epidemie: Schulen in Malawi wieder geöffnet

Frankfurt am Main, Lilongwe (epd). Kinder in Malawi können nach Schulschließungen wegen der anhaltenden Cholera-Epidemie wieder in den Unterricht zurückkehren. Die Grund- und Hauptschulen in der Hauptstadt Lilongwe und der Handelsmetropole Blantyre seien wieder geöffnet, berichteten lokale Medien am Dienstag. Um eine weitere Verbreitung der Infektionskrankheit einzudämmen waren Bildungseinrichtungen in den beiden Städten nach den Weihnachtsferien für weitere zwei Wochen geschlossen geblieben. Ärzte und der parlamentarische Bildungsausschuss mahnten zur Vorsicht.

Gesundheitsministerin Khumbize Chiponda erklärte laut dem britischen Sender BBC, die Schulen hätten nun Zugang zu sicherem Wasser und verbesserten sanitären Einrichtungen, was zu einem Rückgang der Infektionen beitragen werde. Vergangene Woche hatte die Regierung um internationale Hilfe gebeten, da die medizinischen Vorräte knapp wurden.

Malawi zählt zu den weltweit am stärksten von Cholera betroffenen Ländern. Der Ausbruch begann im März als Folge von Überschwemmungen, die auf den Tropensturm Ana und den Zyklons Gombe im vergangenen Jahr zurückzuführen sind. Die Überflutungen hatten die Wasser- und Abwassersysteme des Landes zerstört. Cholera ist eine bakterielle Infektion, die meist durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen wird. Sie kann zu schweren Durchfällen und lebensgefährlichem Flüssigkeitsverlust führen. Vor allem unterernährte Kinder sind gefährdet. Laut dem Ärzteverband SMD trifft das auf die meisten Schulkinder zu.

Die Schulen müssten genau überwacht und gut ausgestattet werden, erklärte der Bildungsausschuss des Parlaments laut der lokalen Zeitung „The Times“ (Online). Zudem solle kein außerhalb der Bildungseinrichtung zubereitetes Essen gereicht werden. Der Ärzteverband SMD warnte nach Berichten der Zeitung „Nyasa Times“, es sei riskant, die Schulen zu öffnen. Die Behörden müssten alle möglichen Vorsorgemaßnahmen ergreifen und eine gute Hygiene ermöglichen. Zudem sollten Schülerinnen und Schüler gegen die Krankheit geimpft werden.