Ostkongo: Rückzug von M23-Miliz erwartet

Ostkongo: Rückzug von M23-Miliz erwartet

Berlin, Kinshasa (epd). Nach der Rückzugsankündigung der M23-Miliz werden ostafrikanische Soldaten die Kontrolle über zwei Ortschaften im Ostkongo übernehmen. Zwei Konvoys mit Soldaten aus Kenia seien in der Region um den Ort Rumangabo angekommen, berichtete der von den UN finanzierte Sender Radio Okapi am Donnerstag. Dort warteten sie darauf, dass die M23-Rebellen sich wie angekündigt aus Rumangabo und Kishishe zurückziehen.

Die Gruppe, die laut den Vereinten Nationen von Ruanda unterstützt wird, hatte am Mittwoch erklärt, den wichtigen Militärstützpunkt Rumangabo aufzugeben. Sie wolle sich an die Feuerpause und die Rückzugspläne halten, auf die sich die Regierungen von Kongo und Ruanda im November geeinigt hatten. Den M23-Rebellen werden schwere Verbrechen gegen die Bevölkerung vorgeworfen. Sie hatten seit Anfang 2022 Gebiete im Ostkongo eingenommen und standen kurz vor Goma, der wichtigsten Stadt in der Region. Seit Beginn der Offensive wurden nach UN-Angaben mehr als 180.000 Menschen vertrieben und Hunderte getötet.

Kongos Präsident Felix Tshisekedi einigte sich im vergangenen Jahr mit der Ostafrikanischen Staatengemeinschaft (EAC) auf militärische Unterstützung unter kenianischem Kommando im Ostkongo. Dort kämpfen seit Jahrzehnten bewaffnete Gruppen um die Kontrolle und die reichen Rohstoffvorkommen. Im November erreichten erste kenianische Soldaten den Kongo. Auch Burundi, Uganda und Südsudan haben Truppen zugesagt.

Kritiker wie der Friedensnobelpreisträger und Frauenarzt Denis Mukwege befürchten durch die Truppen eine weitere Destabilisierung der Region, weil der EAC Länder angehören, denen in der Vergangenheit oder Gegenwart die Unterstützung von Milizen auf kongolesischem Territorium vorgeworfen werden, wie Uganda und Ruanda. Weder der kongolesischen Armee noch der seit mehr als 20 Jahren im Osten stationierte UN-Mission Monusco ist es bisher gelungen, die Region zu befrieden.