Berliner Senat hilft mit Härtefallfonds gegen Strom- und Gassperren

Berliner Senat hilft mit Härtefallfonds gegen Strom- und Gassperren

Berlin (epd). Der Berliner Senat will mit einem Härtefallfonds verhindern, dass Haushalten wegen steigender Energiekosten in diesem Jahr Strom, Gas oder Fernwärme abgestellt wird. Antragsberechtigt seien ab 9. Januar vor allem einkommensschwache Haushalte, die ihre Energieschulden aus eigener Kraft nicht mehr bezahlen können, sagte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) am Dienstag in Berlin. Mit einer Einmalzahlung direkt an die Energieversorger übernehme das Land die Kosten, wenn die Notsituation von den Antragsstellern plausibel nachgewiesen werden kann. Der Härtefallfonds gilt nur für dieses Jahr.

Abgewickelt wird das Antragsverfahren online über das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso). Auch Haushalte mit mittleren Einkommen können laut Kipping Anträge auf Übernahme der Schulden stellen. Berechtigt seien rund 85 Prozent der Berlinerinnen und Berliner, sagte die Sozialsenatorin. Um das Verfahren zu vereinfachen und zügig abwickeln zu können, werde auf eine Vermögensprüfung verzichtet. Laut Kipping gab es im Jahr 2021 in Berlin rund 91.000 Sperrankündigungen der Energieversorger. In 11.000 Fällen wurde Strom und 1.700 Fällen Gas wegen unbezahlter Rechnungen abgestellt.