Rostock (epd). Einsatzkräfte in Mecklenburg-Vorpommern sind zunehmend verbalen und körperlichen Attacken ausgesetzt. "Die Aggressivität gegenüber Polizisten, Feuerwehrleuten und Rettungskräften ist immer öfter Thema", sagte der evangelische Polizeiseelsorger in Mecklenburg-Vorpommern, Hanns-Peter Neumann, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Einsatzkräfte reagierten auf solche Vorfälle mit Entsetzen und großer Fassungslosigkeit. "Viele machen ihren Job etwa bei der Feuerwehr freiwillig, riskieren bei Einsätzen ihr Leben und werden dafür noch beschimpft. Das ist ja auch nicht zu fassen", sagte Neumann.
Im Landkreis Rostock hatte eine 34-Jährige um den Jahreswechsel herum mehrere Polizeibeamte mit Faustschlägen attackiert. Die Frau war zuvor unter Einfluss von Betäubungsmitteln in ihrem Auto unterwegs gewesen. In der Nacht zu Heiligabend wurden Piloten eines Rettungshubschraubers in Greifswald vermutlich durch einen Laserpointer geblendet. Ende Oktober 2022 hatte es einen ähnlichen Fall auf der Insel Hiddensee gegeben. Der Pilot eines Rettungshubschraubers war nachts beim Landeanflug von Unbekannten mit einer starken Taschenlampe geblendet worden.
Zudem hatte es 2022 mehrere Fälle in Mecklenburg-Vorpommern gegeben, wo Radmuttern an Rettungswagen von Unbekannten vorsätzlich gelöst worden waren. Einmal mussten Rettungskräfte die Polizei rufen, weil Jugendliche ihren Einsatz behinderten. Sie hatten von außen kräftig an dem Rettungswagen gerüttelt, während Sanitäter im Wageninneren einen Patienten versorgten.