Wüst: "Niemand kann jüdisches Leben aus unserer Mitte reißen"

Wüst: "Niemand kann jüdisches Leben aus unserer Mitte reißen"

Essen (epd). Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat den Schutz jüdischen Lebens als Staatsräson bezeichnet. „Es kann nicht den Hauch eines Zweifels geben: Jüdisches Leben gehört in unsere Mitte“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend bei einem Festakt zum Entzünden der fünften Chanukka-Kerze in der Alten Synagoge in Essen. „Niemand kann es aus unserer Mitte reißen.“

Die Schüsse auf das Rabbinerhaus der Alten Synagoge Mitte November seien ein „Anschlag auf unser Zusammenleben“ gewesen, betonte Wüst. Dennoch könne kein Angreifer „etwas daran ändern, dass alle Religionen, dass insbesondere jüdisches Leben, seinen ganz selbstverständlichen Platz in unserem Land hat“. Jüdinnen und Juden sollten frei und ohne Angst ihren Glauben leben und Symbole ihrer Religion zeigen können.

Das Anzünden der Chanukka-Kerzen bezeichnete Wüst als „eine der schönsten Traditionen des Judentums“. Die Kerzen seien ein starkes Symbol: „Sie zeigen, dass Gott der Welt sein Licht, seine Wärme und seine Liebe schenkt.“

Am Abend des 17. November waren mindestens vier Schüsse auf das Rabbinerhaus an der Alten Synagoge in Essen abgegeben worden. Verletzt wurde niemand. Im Zusammenhang mit der Tat wird gegen einen 35 Jahre alten Mann ermittelt, der in der Tatnacht Brandanschläge auf Synagogen in Dortmund und Bochum in Auftrag gegeben oder verübt haben soll. Der Beschuldigte hat sowohl die deutsche als auch die iranische Staatsangehörigkeit.