Klimaaktivisten demonstrieren für Erhalt von Lützerath

Klimaaktivisten demonstrieren für Erhalt von Lützerath

Köln (epd). Mit Aktionen in Köln und weiteren Städten haben Klimaaktivisten am Samstag für einen Erhalt des Dorfes Lützerath am Rande des rheinischen Braunkohletagebaus Garzweiler demonstriert. Sprecher mehrerer Gruppen kündigten Widerstand gegen die für Januar erwartete Räumung des Ortes an, der für den weiteren Braunkohleabbau abgebaggert werden soll. „Beim Räumungsversuch werden wir nicht einfach zusehen, sondern uns der Zerstörung mit unseren Körpern in den Weg stellen“, erklärte Asper Gruber von „Fridays For Future“.

Ein Vertreter der Initiative „Lützerath lebt“ sprach von einem „Klimaverbrechen“ und kritisierte, Lützerath solle „ohne jede energiewirtschaftliche Notwendigkeit zerstört werden“. Der Energiekonzern RWE mache dadurch Milliardengewinne, während Millionen Menschen unter den Folgen der Klimakrise litten. Eine Sprecherin der Gruppe „Ende Gelände“ erklärte, die Klimaaktivisten kämpften in Lützerath „nicht nur für Klimagerechtigkeit, sondern auch für die Vergesellschaftung von Energiekonzernen und einen grundlegenden Systemwandel“.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubauer (beide Grüne) und hatten sich Anfang Oktober mit RWE auf Eckpunkte zur weiteren Braunkohleförderung verständigt. Danach soll der Kohleausstieg um acht Jahre von 2038 auf 2030 vorgezogen werden. Davon profitierten fünf von der Umsiedlung bedrohte Dörfer im rheinischen Revier, die nun erhalten bleiben sollen. Lützerath, das seit zwei Jahren von Klimaaktivisten besetzt ist, soll hingegen noch dem Braunkohletagebau weichen.

Die Braunkohlegegner rechnen für Mitte Januar mit der Räumung des Ortes. Für den 14. Januar hat ein Bündnis zahlreicher Gruppen zu einer Großdemonstration aufgerufen.

Die Gruppe „Extinction Rebellion“ kritisierte am Samstag in Köln mit einer Performance gegen das weltweite Artensterben. Unzählige Tier- und Pflanzenarten seien vom Aussterben bedroht, verantwortlich dafür sei „der maßlose Ausstoß von Treibhausgasen“. Die Gruppe forderte „die Regierungen der Welt auf, Ökozid als internationales Verbrechen gegen den Frieden anzuerkennen“.