Wohnungslosenhilfe fordert mehr Kälteschutz für Obdachlose

Wohnungslosenhilfe fordert mehr Kälteschutz für Obdachlose

Berlin (epd). Vor dem Hintergrund anhaltenden Frosts hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe dazu aufgerufen, Obdachlosen besseren Schutz vor Kälte anzubieten. Jeder Toter sei einer zu viel, sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft, Werena Rosenke, am Donnerstag in Berlin: „Es bedarf in Anbetracht von erhöhten Infektionsrisiken und niedrigen Temperaturen einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik und Zivilgesellschaft, um Menschen vor dem grausamen Tod in Kälte und Einsamkeit zu schützen.“

Kommunen müssten dafür sorgen, dass Notübernachtungsstellen und Tagesaufenthalte mit ausreichend Platz für alle wohnungslosen Menschen täglich rund um die Uhr geöffnet sind, hieß es. Auch bei steigenden Zahlen von Hilfesuchenden etwa aus der Ukraine dürften eine angemessene Qualität der Unterbringung und Kälteschutz nicht vernachlässigt werden. Dabei müssten ein Mindestmaß an Privatsphäre sowie Schutz vor Diebstahl und Gewalt gewährt werden.

Bei Bedarf müssten leer stehende Hotels angemietet werden. Auch U-Bahnstationen und andere geeignete öffentliche Gebäude sollten laut Bundesarbeitsgemeinschaft im Winter für Obdachlose zugänglich sein.

Darüber hinaus seien wirksame Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung mit dem Corona-Virus nötig. Dazu gehörten die Ausstattung der Hilfesuchenden und der Hilfeangebote mit FFP2-Masken und Schnelltests. Die Kommunen sollten Kältebusse bereitstellen und Notfall-Telefonnummern bekannt geben. Die Arbeitsgemeinschaft forderte ferner, Zwangsräumungen im Winter auszusetzen.