Frankfurt a.M., Berlin (epd). Die Präsidentin des Evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“, Dagmar Pruin, hat die Bundesregierung zu mehr Einsatz für den Schutz der Menschenrechte aufgerufen. Sie wünsche sich ein verstärktes Engagement Deutschlands gegen die massiven Menschen- und Völkerrechtsverletzungen im Globalen Süden, erklärte Pruin am Freitag in Berlin.
Anlässlich des Tages der Menschenrechte am Samstag rief Pruin dazu auf, „auch bei den Menschenrechtsverletzungen zu handeln, die nicht im weltweiten Fokus stehen“. In Äthiopien, auf den Philippinen oder in Mexiko erwarteten die Partnerorganisationen von „Brot für die Welt“ ebenfalls Unterstützung bei der Aufarbeitung schwerer Menschenrechtsverletzungen.
Das Hilfswerk kritisierte, dass unter der Ampelkoalition das Amt der Menschenrechtsbeauftragten noch nicht aufgewertet worden sei. Auch der Visa-Zugang für gefährdete Menschenrechtsverteidiger sei noch nicht entscheidend verbessert worden. Handlungsbedarf bestehe auch in Europa. Pruin kritisierte unter anderem, dass Menschen teils über Monate und Jahre in Abschiebehaftanstalten ohne Perspektive und juristischen Beistand festgehalten würden.
Der Tag der Menschenrechte am 10. Dezember erinnert an die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948.