Christoffel-Blindenmission fordert inklusive Entwicklungshilfe

Christoffel-Blindenmission fordert inklusive Entwicklungshilfe

Bensheim (epd). Die Christoffel-Blindenmission (CBM) fordert die generelle Berücksichtigung der Belange Behinderter in der Entwicklungshilfe. „Es geht nicht darum, einige besondere Projekte für Menschen mit Behinderungen zu entwickeln“, sagte Vorstandsmitglied Rainer Brockhaus am Montag in Bensheim. „Jedes Entwicklungsprojekt muss inklusiv sein.“ Dazu müssten Behinderte bei der Planung als Experten in eigener Sache eingebunden werden. Brockhaus äußerte sich anlässlich des Welttags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember.

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben nach Angaben der CBM eine Behinderung. Vier Fünftel von ihnen lebten in den ärmsten Regionen der Erde. Sie blieben meist vernachlässigt und vergessen, ihre Ausgrenzung sei trauriger Alltag. Die Hälfte von ihnen habe keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, 80 Prozent bekämen keine Sozialleistungen. „Inklusion darf nicht länger im Schneckentempo vorankommen“, forderte Brockhaus mit Bezug auf die 2009 von Deutschland ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention.

Die vor mehr als 110 Jahren von Pfarrer Ernst Jakob Christoffel gegründete Blindenmission leistet medizinische Hilfe für Behinderte in 46 Ländern und setzt sich für eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein.