UN: Mehr als 50.000 Menschen auf Migrationsrouten gestorben

UN: Mehr als 50.000 Menschen auf Migrationsrouten gestorben

Berlin, Genf (epd). Mehr als 50.000 Menschen sind laut den Vereinten Nationen (UN) seit 2014 auf den globalen Routen der Migration ums Leben gekommen. Trotz der vielen Todesfälle hätten die Regierungen der betroffenen Länder zu wenig zum Schutz der Kinder, Frauen und Männer unternommen, erklärte die Internationale Organisation für Migration (IOM) der UN am Mittwoch in Berlin.

Nationalität und Herkunft von mehr als 30.000 Opfern seien unbekannt. Somit könnten bei diesen Menschen in der Regel keine Familienangehörigen benachrichtigt werden. Von den gestorbenen Migranten und Migrantinnen, deren Nationalität ermittelt werden konnte, stammten laut IOM mehr als 9.000 aus afrikanischen Ländern, über 6.500 aus Asien und 3.000 aus amerikanischen Ländern.

Die drei wichtigsten Herkunftsländer Afghanistan, Syrien und Myanmar seien von Konflikten geprägt, die Gewalt zwinge die Menschen in die Flucht. Die gefährlichsten Routen verlaufen den Angaben nach über das Mittelmeer nach Europa, dort seien seit 2014 mindestens 25.104 Todesopfer zu beklagen gewesen.

Afrika sei die Region mit der zweithöchsten Zahl an Todesopfern bei der Migration. Seit 2014 seien auf dem Kontinent mehr als 9.000 Todesfälle während der Migration dokumentiert worden. Auf dem amerikanischen Kontinent seien fast 7.000 Todesfälle erfasst worden, die meisten davon auf den Routen in die USA (4.694).

Allein an der Landgrenze zwischen den USA und Mexiko seien seit 2014 mehr als 4.000 Menschen ums Leben gekommen. Die IOM mit Sitz in Genf gehört zu den Vereinen Nationen und unterhält ein globales Analysezentrum in Berlin. Die Datenerhebung über gestorbene Migranten begann 2014.