Hamburg (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verteidigt ihre Reise zum ersten Spiel der deutschen Mannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. „Ich sehe mich verantwortlich für die deutschen Fans und die deutsche Mannschaft“, sagte Faeser am Dienstagabend in den „Tagesthemen“ der ARD. Ihr Besuch sei auch als Unterstützung für jene Fans gedacht, die sich in Katar unsicher fühlen.
Sie wolle sich angesichts der Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland nicht bequem zurücklehnen. „Ich gehe lieber den schwereren Weg“, sagte die Ministerin. Sie wolle den Verantwortlichen gegenübertreten und ihnen ihre Sicht der Dinge schildern.
Faeser sagte, sie hätte sich gewünscht, dass die europäischen Verbände dem Weltfußballverband FIFA im Streit um die „One Love“-Kapitänsbinde nicht nachgegeben hätten. Ein offenes Eintreten für Vielfalt und Diskriminierung müsse möglich sein. Die FIFA solle ihre Entscheidung überdenken.
Die SPD-Politikerin sagte, es wäre ein starkes Zeichen, wenn der deutsche Kapitän Manuel Neuer am Mittwoch im Spiel gegen Japan trotz der von der FIFA angedrohten Strafe mit der „One Love“-Binde auflaufen würde. Zugleich betonte sie, dass die Auseinandersetzung nicht auf dem Rücken der Spieler ausgetragen werden sollte.