DFB-Direktor: "Haben die Binde verloren, aber nicht unsere Werte"

DFB-Direktor: "Haben die Binde verloren, aber nicht unsere Werte"

Köln (epd). DFB-Mediendirektor Steffen Simon hat den Verzicht der deutschen Nationalelf auf die „One Love“-Kapitänsbinde bei der Fußballweltmeisterschaft in Katar verteidigt. Der Weltfußballverband Fifa habe den Engländern mit „massiven sportlichen Sanktionen“ gedroht, sagte Simon am Dienstag im Deutschlandfunk. Welche Sanktionen dies genau gewesen wären, sei zwar „unklar“ geblieben. Der DFB habe sich jedoch in „einer extremen Situation, einer extremen Erpressung“ befunden.

Es gehöre zum Spiel der Fifa, dass sie die Verbände immer im Vagen lasse, sodass nicht klar sei, was genau an sportlichen Sanktionen vollzogen würde. „Wir sind nicht eingeknickt vor der Fifa, wir haben zwar die Binde verloren, aber nicht unsere Werte“, betonte Simon.

Die Entscheidung für oder gegen die Binde sei eine „Wahl zwischen Pest und Cholera“ gewesen. Der europäische Block wäre auseinandergebrochen, wenn man die Entscheidung nicht gemeinsam getroffen hätte, sagte der DFB-Mediendirektor. Für viele Spieler sei die Weltmeisterschaft der sportliche Höhepunkt ihrer Karriere. Sie dürften nicht „um ihren sportlichen Traum betrogen“ werden.

Die „One Love“-Binde steht für Menschenrechte, Diversität und Frauenrechte sowie für den Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus und Homophobie. Sie zeigt den Slogan „One Love“ und ein buntes Herz. Die Initiative ging vom Verband der Niederlande aus, sieben Teams hatten angekündigt, die Binde bei der Fußballweltmeisterschaft zu tragen.