Berlin (epd). Ein Zusammenschluss vieler Organisationen unter Beteiligung der Diakonie fordert angesichts der hohen Inflation vom Bundestag, Kinderarmut umfassend zu bekämpfen. In der am Dienstag in Berlin veröffentlichten Erklärung „Solidarität mit armutsbetroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien - besonders in der Inflationskrise!“ des „Ratschlags Kinderarmut“ sprechen sich 62 Unterzeichner unter anderem für eine „auskömmliche Kindergrundsicherung“ aus.
Zusätzlich müssten Einrichtungen und Angebote der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe verlässlich finanziert werden, heißt es in dem Appell im Hinblick auf die am 22. November anstehende Bundestagsentscheidung über den Haushalt 2023. Unterzeichnet haben ihn außer der Diakonie 55 Organisationen wie das Deutsche Kinderhilfswerk und sechs Einzelpersonen.
Diakonie-Vorständin Maria Loheide verwies auf die schwierige Lage vor allem für Alleinerziehende mit mehreren Kindern, von denen der ganz überwiegende Anteil (86 Prozent) auf Sozialleistungen angewiesen sei. „Dazu kommen die massiven Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel, die vielen einkommensarmen Familien den Boden unter den Füßen wegreißen.“
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, sagte, mehr als 30 Prozent der Hartz-IV-Empfängerinnen und -Empfänger seien Kinder, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur 16 Prozent betrage. Die allgemeine Teuerung und die Energiekrise träfen viele Familien „mit unfassbarer Wucht. Dadurch geraten Familien mit geringem Einkommen an oder sogar über die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten, viele sind finanziell schlicht am Ende.“