Hamburg (epd). Knapp drei Jahre nach Gründung des von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ins Leben gerufenen Bündnisses „United4Rescue“ ist am Donnerstag in Hamburg das dritte Bündnisschiff, die „Sea-Watch 5“, getauft worden. Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich und der EKD-Flüchtlingsbischof Christian Stäblein dankten dem Bündnis für dessen Engagement für die Seenotrettung, wie die EKD mitteilte. Das Bündnisschiff sei der „schwimmende Beweis“ dafür, wie viel Kirche bewegen könne, wenn sie sich in starke Netzwerke mit anderen Organisationen und Partnern begebe, sagte Heinrich.
„Drei Rettungsschiffe in weniger als drei Jahren aus Spenden an den Start zu bringen, ist eine enorme Leistung. Keine Organisation kann so etwas allein schaffen, gemeinsam gelingt viel mehr“, unterstrich die Präses. Sie sei allen „super dankbar“, die diese „lebensrettende Hilfe“ mit Spenden und Aktionen möglich machten.
Der Berliner Bischof Christian Stäblein sagte in Hamburg, Seenotrettung sei humanitäre Pflicht und christliche Uraufgabe. Seit 2014 sind laut EKD mehr als 25.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken, allein in diesem Jahr zähle die Internationale Organisation für Migration (IOM) 1.765 Opfer, hieß es. „Solange Menschen auf der Flucht an den Grenzen Europas ertrinken, werden wir als evangelische Kirche nicht nachlassen, die Seenotrettung zu unterstützen. Die Werte Europas gehen im Mittelmeer unter, wenn wir Menschen dem Ertrinken überlassen“, sagte Stäblein.
Das dritte Bündnisschiff sei ein Zeichen, dass die Aufgabe wichtig bleibe, so Stäblein. „Auch dieses Schiff wird Leben retten. Gemeinsam mit vielen anderen Organisationen setzen wir der tödlichen Abschottungspolitik der EU-Mitgliedsstaaten unsere Mitmenschlichkeit, Solidarität und Nächstenliebe entgegen“, so der Bischof.
United4Rescue wurde 2019 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiiert. In dem zivilgesellschaftlichen Bündnis sind laut EKD mehr als 850 Organisationen und Gruppen verbunden, die sich für die Seenotrettung im Mittelmeer engagieren.