Faeser unterwegs nach Katar

Faeser unterwegs nach Katar

Berlin (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hält auch nach dem Rückzug der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), an ihrer Reise nach Katar fest. Wie eine Sprecherin des Innenministeriums am Montag bestätigte, ist Faeser am selben Tag wie geplant zu der Reise aufgebrochen. Faeser will sich wenige Wochen vor dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft vor Ort selbst ein Bild machen und auf die Einhaltung der Menschenrechte in dem Land drängen. Begleitet wird sie von DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

Ursprünglich wollte auch Amtsberg mitreisen, hatte dies am Sonntag aber wieder abgesagt. Die Entwicklungen am Wochenende hätten ihr verdeutlicht, „wie schwierig es in der derzeitigen Situation im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft ist, mit der katarischen Regierung die von mir geplanten offenen und auch kritischen Gespräche über die Menschenrechtslage in Katar zu führen“, erklärte Amtsberg. Berichten zufolge war zuvor der deutsche Botschafter in Katar einbestellt worden, nachdem Faeser öffentlich die WM-Vergabe an Katar wegen der dortigen Menschenrechtslage problematisiert hatte.

Amtsberg will nach eigenen Worten ihre Reise nach Katar zu einem späteren Zeitpunkt machen. Die für Sport zuständige Ministerin Faeser wirbt auch mit Blick auf künftige internationale Sportveranstaltungen dafür, dass die Vergabe an menschenrechtliche Standards geknüpft wird. Bei ihrer Reise will sie nach Ministeriumsangaben unter anderem den Umgang mit queeren Menschen und die Lage der Arbeitsmigranten thematisieren. Die Fußball-WM in Katar beginnt am 20. November.