Studie: 9-Euro-Ticket stärkt soziale Teilhabe von Geringverdienern

Studie: 9-Euro-Ticket stärkt soziale Teilhabe von Geringverdienern

Erfurt (epd). Das 9-Euro-Ticket hat einer Studie zufolge die Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe von Menschen mit geringen Einkommen wesentlich verbessert. Das vergünstigte Nahverkehrsticket habe vermehrte Sozialkontakte und mehr Aktivitäten außer Haus ermöglicht, lautet das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten Untersuchung des Instituts „Verkehr und Raum“ der Fachhochschule Erfurt. Insgesamt habe das bundesweit auf drei Monate befristete Angebot einkommensschwachen Menschen mehr Lebensqualität beschert.

So habe das Ticket einen Zugang zu Mobilitätsangeboten ermöglicht, die finanzschwache Haushalte vorher nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen konnten. Bei der Erhebung habe sich bestätigt, dass ein Großteil der Befragten während des Ticketbesitzes häufiger unterwegs gewesen sei. Dieser Effekt sei insbesondere in den unteren Einkommensschichten sichtbar geworden.

Die Studie wurde im August 2022, dem letzten der drei Monate, in Form einer schriftlichen Haushaltsbefragung durchgeführt. In sechs ausgewählten Erfurter Stadtteilen ließ die Fachhochschule Erfurt 6.000 Fragebögen verteilen. Davon seien 1.157 Fragebögen ausgefüllt zurückgesendet und ausgewertet worden.

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern wollen ein bundesweit gültiges und monatlich kündbares 49-Euro-Ticket als Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket auf den Weg bringen. Die Finanzierung ist jedoch noch unklar.