Weniger Menschen wollen im Sarg unter die Erde

Holzsärge
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Särge sind nicht mehr gefragt. Einer Umfrage nach wünschen sich heute nur noch halb so viele Menschen wie vor sechs Jahren.
Umfrage
Weniger Menschen wollen im Sarg unter die Erde
Immer weniger Menschen wollen einer Umfrage zufolge nach ihrem Tod eine Sargbestattung. Wie die von dem Verein Aeternitas in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage ergab, wünschen sich nur noch zwölf Prozent der Befragten, klassisch im Sarg beigesetzt zu werden.

Im Jahr 2004 hätten das noch 39 Prozent als ihren Wunsch angegeben, 2016 noch 24 Prozent, teilte Aeternitas am Dienstag in Königswinter bei Bonn mit. Eine klassische Urnenbeisetzung war für 14 Prozent aller Befragten die bevorzugte Variante.

Noch relativ groß war der Wunsch nach einer Sargbestattung der Umfrage zufolge bei jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren. 30 Prozent von ihnen würden sich für ein Sarggrab auf einem Friedhof entscheiden. Bei den Über-60-Jährigen waren es nur acht Prozent.

Großen Zuspruch erfuhren alternative Bestattungsformen wie ein Baumgrab in einem Friedwald oder eine Beisetzung ohne nachfolgend erforderliche Grabpflege auf dem Friedhof, etwa in einem Gemeinschafts- oder Rasengrab oder in einer Urnenwand. Ein Vergleich zu früheren Umfragen sei hier allerdings nur schlecht möglich, weil die Antwortkategorien sich bei den Erhebungen unterschieden, sagte Aeternitas-Pressereferent Alexander Helbach dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Mehr als ein Fünftel votierte der aktuellen Umfrage zufolge für eine Beisetzungsvariante, die in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen illegal ist. 21 Prozent wollten ihre Urne zu Hause bei Angehörigen stehen haben oder im Garten bestatten oder in der Natur verstreuen lassen. Den in Deutschland geltenden Friedhofszwang hielten fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) für "eher veraltet" oder "sehr veraltet".

Aeternitas ist eine Verbraucherinitiative für Bestattungskultur. Nach Eigenangaben hat der Verein mit Sitz in Königswinter mehr als 50.000 Mitglieder und setzt sich für Transparenz und Liberalisierung im Bestattungswesen ein.