Afrikanischer Gesundheitsexperte wirft Bundespolizei Rassismus vor

Afrikanischer Gesundheitsexperte wirft Bundespolizei Rassismus vor

Frankfurt a.M. (epd). Ein hochrangiger afrikanischer Gesundheitsfunktionär wirft den deutschen Behörden vor, er sei beim Versuch der Einreise auf dem Frankfurter Flughafen einer demütigenden Behandlung ausgesetzt worden. An der Passkontrolle sei ihm unterstellt worden, er wolle illegal in Europa bleiben, teilte der geschäftsführende Direktor der afrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC, Ahmed Ogwell, am Samstag auf Twitter mit. Der Gesundheitsexperte befand sich eigenen Angaben zufolge auf dem Weg zum Weltgesundheitsgipfel in Berlin. Wegen der Probleme bei der Einreise habe er sich dann entschieden, „auf meinen schönen Kontinent zurückzukehren.“

Künftig werde er einen Bogen um „unfreundlich gesonnene Territorien“ machen, kündigte Ogwell an. Reisende aus Ländern des Globalen Südens haben in der Vergangenheit wiederholt darüber geklagt, dass ihnen die Einreise am Frankfurter Flughafen trotz gültiger Visa und offizieller Einladungen verweigert wurde. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, äußerte sich ebenfalls auf Twitter besorgt über den jüngsten Vorfall. Ogwells Stimme und dessen Expertise seien für den Weltgesundheitsgipfel von äußerster Bedeutung.

Die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen teilte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag mit, der Fall sei dort nicht bekannt, man bemühe sich aber um Aufklärung. Eine Sprecherin des Flughafen-Betreibers Fraport sagte, diskriminierender Umgang mit Reisenden entspreche weder den Richtlinien, noch dem eigenen Selbstbild.

Die Organisation „Africa Centres for Disease Control and Prevention“ (Africa CDC) mit Sitz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ist eine gemeinsame Einrichtung der Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union. Ihre Aufgabe ist es, das öffentliche Gesundheitswesen auf dem Kontinent zu stärken.