Deutschland hat erstmals mehr als 84 Millionen Einwohner

Deutschland hat erstmals mehr als 84 Millionen Einwohner

Wiesbaden (epd). Erstmals leben mehr als 84 Millionen Menschen in Deutschland. Vor allem infolge der Flucht von Ukrainern vor dem Krieg in ihrem Heimatland wuchs die Einwohnerzahl hier zu Lande im Laufe des ersten Halbjahrs 2022 gegenüber dem Jahresende 2021 um rund 843.000 Personen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das sei eine Zunahme um 1,0 Prozent.

Da aus der Ukraine mehr Frauen als Männer kamen, stieg die Zahl der in Deutschland lebenden Frauen und Mädchen stärker, um 526.000 oder 1,2 Prozent im ersten Halbjahr 2022. In der gleichen Zeit nahm die Zahl der in Deutschland lebenden Männer und Jungen um 0,8 Prozent oder 317.000 zu. Ende Juni lebten 501.000 ukrainische Frauen und Mädchen sowie 248.000 ukrainische Männer und Jungen mehr als 2021 in Deutschland.

Die Nettozuwanderung lag in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach vorläufigen Ergebnissen bei rund 750.000 Ukrainern und insgesamt 1 Million Personen, rund siebenmal so viel wie in der ersten Hälfte 2021. Zugleich starben im ersten Halbjahr 161.000 Personen mehr, als in diesem Zeitraum geboren wurden. Damit wirkte sich die Zahl der Sterbefälle dämpfend auf das Bevölkerungswachstum aus.

Im Bundesländervergleich verzeichnete Berlin mit einem Plus von 1,3 Prozent den größten Bevölkerungszuwachs. Bayern und Hessen rangieren mit einer Bevölkerungszunahme von jeweils 1,2 Prozent an zweiter Stelle. Die letzten Plätze belegen Thüringen mit 0,6 Prozent und das Saarland mit 0,7 Prozent.

Im gesamten Jahr 2021 sei die Bevölkerungszahl bundesweit nur um 82.000 gestiegen, erläuterte das Statistische Bundesamt zum Vergleich. Bevölkerungszunahmen wie 2022 gab es seit der deutschen Wiedervereinigung bisher nur zweimal. Infolge der Grenzöffnungen in Osteuropa und des Krieges in Jugoslawien wuchs die Bevölkerung 1992 um 700.000. Durch die Fluchtbewegungen infolge des Syrien-Kriegs stieg sie 2015 um 978.000.