Weltrisikoindex: Höchstes Katastrophenrisiko in Asien und Amerika

Weltrisikoindex: Höchstes Katastrophenrisiko in Asien und Amerika

Bonn, Bochum (epd). Asien und Amerika sind weltweit am stärksten durch Katastrophen bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt der am Donnerstag in Bonn veröffentlichte Weltrisikoindex 2022 des Bündnisses Entwicklung Hilft und des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV). Deutschland habe im Vergleich zu den Vorjahren ein erhöhtes Risiko, stellt der Bericht fest. Die Bundesrepublik liegt im diesjährigen Index auf Rang 101 und damit im globalen Mittelfeld.

In der Vergangenheit war Deutschland hingegen in die niedrigste der fünf Risikoklassen eingruppiert worden. Die höchste Katastrophengefahr besteht laut dem Bericht auf den Philippinen, in Indien und Indonesien, gefolgt von Kolumbien und Mexiko. Der Weltrisikoindex berechnet das Katastrophenrisiko für 193 Länder und somit für 99 Prozent der Weltbevölkerung,

„Der Klimawandel hat auch auf die Risikoeinschätzung massive Auswirkungen“, erklärte Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnisses. „Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren nehmen gravierend zu.“ Die höhere Risikobewertung für Deutschland sei auch einer geänderten Berechnungsmethode des Index geschuldet. Der Bevölkerungsdichte in gefährdeten Regionen werde nun mehr Gewicht zugemessen als in vorangegangenen Studien. In Deutschland seien vor allem Gebiete mit Überschwemmungsrisiko dicht besiedelt.

Der jüngste Weltrisikoindex zeichne mit Hilfe neuer Daten und zusätzlicher Kriterien ein präziseres und ausdifferenzierteres Risiko-Bild, sagte Mucke. Durch die Digitalisierung seien neue Daten verfügbar. Zudem umfasse der Weltrisikoindex nun 100 statt bislang 27 Indikatoren. Insbesondere werde jetzt auch berücksichtigt, wenn Bevölkerungen durch Konflikte sowie durch Flucht und Migrationsbewegungen besonders verwundbar seien.