Lokführer-Gewerkschaft für 69-Euro-Ticket

Lokführer-Gewerkschaft für 69-Euro-Ticket

Berlin (epd). In der Diskussion über eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket plädiert die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) für ein neues bundesweit geltendes Regionalticket zum Preis von 69 Euro. Das Ticket müsse bezahlbar sein, aber der Wert sollte sich im Preis widerspiegeln, sagte GDL-Chef Claus Weselsky den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). „Es darf kein Billigticket sein nach dem Motto 'Was nichts kostet, taugt auch nichts'.“ Die Gewerkschaft halte den Mitte Juli vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) vorgeschlagenen Preis von 69 Euro im Monat für angemessen.

Das Ticket sollte über alle Verkehrsverbünde hinweg gelten und über eine Mischfinanzierung von Bund und Ländern getragen werden, sagte Weselsky. Investiert werden müsse aber auch in den Schienenverkehr, der überlastet sei: „Wir brauchen mehr Trassen, mehr Züge und mehr Personal.“

Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert einen Ausbau der Infrastruktur. „Im ÖPNV fehlt es an allem: an Personal, an Fahrzeugen, an Infrastruktur“, sagte Vize-Gewerkschaftschef Martin Burkert den Funke-Zeitungen.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hatte am Montag eine positive Bilanz des zum Monatsende auslaufenden 9-Euro-Tickets gezogen. Nach einer Studie des Verbands wurden im Aktionszeitraum von Juni bis August 52 Millionen Tickets verkauft. Zehn Prozent der Fahrten mit der günstigen Monatskarte hätten eine Autofahrt ersetzt. Dadurch seien rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden.