Württembergischer Altlandesbischof Gerhard Maier wird 85

Württembergischer Altlandesbischof Gerhard Maier wird 85

Stuttgart, Tübingen (epd). Der frühere württembergische Landesbischof Gerhard Maier wird am 30. August 85 Jahre alt. Der gebürtige Ulmer war ab 1995 Regionalbischof in Ulm und ab 2001 bis 2005 württembergischer Landesbischof, teilte die Landeskirche am Freitag in Stuttgart mit. Der Theologe und Autor lebt im Ruhestand in Tübingen. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigte ihn in der Mitteilung als eine Persönlichkeit, die „in eindrucksvoller Weise für die Lebensnähe württembergischer Schriftauslegung und zugleich für die Vielfalt unterschiedlicher Zugänge zur Bibel, die den Reichtum unserer Landeskirche ausmachen“ stehe. In seiner Hochschätzung der Gemeinden fühle sich Gohl ihm sehr verbunden.

Gerhard Maier hatte in Tübingen zunächst Jura bis zur Ersten Juristischen Staatsprüfung, dann Theologie studiert. Er arbeitete zunächst als wissenschaftlicher Assistent an der Theologischen Fakultät und promovierte, ehe er Pfarrer in Baiersbronn im Schwarzwald wurde. Danach wechselte er als Studienleiter und später Rektor ans Albrecht-Bengel-Haus in Tübingen. 18 Jahre lang gehörte er für den Gesprächskreis „Lebendige Gemeinde“ der Landessynode an, bis er Prälat von Ulm wurde.

Als er 2001 Bischof wurde, gab er Ehrenämter unter anderem im Landesbruderrat des Altpietistischen Gemeinschaftsverbandes auf. Als Bischof „wollte er dem deutschen Protestantismus in seiner Vielfalt Stimme und Profil geben und in der Landeskirche einen Grundkonsens darüber erzielen, was es heißt, evangelisch zu sein“, hieß es in der Mitteilung der Landeskirche. Verbindendes suchte Gerhard Maier auch zwischen den Kirchen. So warb er dafür, dass sich die evangelische Theologie stärker mit der Orthodoxie beschäftigen solle.