Viele Entwicklungshelfer engagieren sich auch nach ihrer Rückkehr

Viele Entwicklungshelfer engagieren sich auch nach ihrer Rückkehr

Bonn (epd). Viele zurückgekehrte Entwicklungshelfer engagieren sich in Deutschland weiter für Gerechtigkeit und Menschen aus anderen Kulturen. Dies bedeute eine „Wertigkeit des Entwicklungsdienstes letztlich auch für die deutsche Gesellschaft“, sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste (AGdD), Gabi Waibel, am Mittwoch in Bonn. Die Arbeitsgemeinschaft vertritt von Bonn aus sieben staatlich anerkannte Träger deutscher Entwicklungsdienste, darunter den Weltfriedensdienst und das Forum Ziviler Friedensdienst.

Auf einer Fachtagung wurde die Verbandsstudie „Die Welt im Gepäck“ vorgestellt, für die knapp 400 zurückgekehrte Entwicklungshelfer befragt wurden. Knapp 90 Prozent der Befragten gaben an, sich nach dem Dienst sozial zu engagieren. Fast zwei Drittel von ihnen würden demnach erneut eine Fachkrafttätigkeit aufnehmen. Die Hälfte der Befragten gab an, dass sich ihre berufliche Situation zwei Jahre nach der Rückkehr im Vergleich zur Zeit vor der Ausreise verbessert habe. Andere zurückgekehrte Entwicklungshelfer erklärten hingegen, die Arbeitssuche nach der Rückkehr als sehr belastend erlebt zu haben, sagte Waibel. Auch für die Familie gehe die Rückkehr mit vielen Herausforderungen einher.

Der Verband hat den Auftrag der Bundesregierung, Entwicklungshelfer nach ihrer Rückkehr bei ihrem beruflichen Wiedereinstieg zu unterstützen. Jedes Jahr beenden rund 300 Fachkräfte ihren Dienst im Ausland. Aktuell sind von Deutschland aus 1.000 Fachkräfte in mehr als 80 Ländern im Einsatz. Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie Berufserfahrung. Die durchschnittliche Dienstzeit liegt derzeit bei 33 Monaten.

Waibel kritisierte, dass anstehende Kürzungen durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die Mitgliedsverbände vor große Herausforderungen stellten.