Auf dem Arbeitsmarkt trifft die Pandemie junge Menschen am härtesten

Auf dem Arbeitsmarkt trifft die Pandemie junge Menschen am härtesten

Brüssel (epd). Seit Beginn der Pandemie haben besonders viele junge Menschen ihre Arbeit verloren. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen für 2022 weltweit auf 73 Millionen, das sind sechs Millionen mehr als 2019. Für die 15- bis 24-Jährigen ist es außerdem noch schwieriger geworden, einen Arbeitsplatz zu finden, wie aus dem am Donnerstag in Brüssel vorgelegten ILO-Bericht „Global Employment Trends for Youth 2022“ hervorgeht. „Junge Menschen sind unverhältnismäßig stark von den wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen Folgen der Pandemie betroffen“, schreiben die Autoren.

Laut dem Bericht ist die Jugendarbeitslosigkeit in Europa und Zentralasien von 15,6 Prozent im Jahr 2019 auf 16,4 Prozent im Jahr 2022 gestiegen und liegt damit 1,5 Prozentpunkte über dem weltweiten Durchschnitt. Die Chancen junger Frauen auf dem Arbeitsmarkt sind dabei noch schlechter als die junger Männer. Im Jahr 2022 werden voraussichtlich 27,4 Prozent der jungen Frauen weltweit erwerbstätig sein, verglichen mit 40,3 Prozent der jungen Männer.

Der Anteil der Jugendlichen, die sich weder in einem Beschäftigungsverhältnis noch in einer schulischen oder beruflichen Ausbildung befinden, stieg 2020, dem letzten Jahr, für das eine globale Schätzung vorliegt, auf 23,3 Prozent. Das ist ein Anstieg um 1,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und ein Niveau, das seit mindestens 15 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Für diese Gruppe junger Menschen besteht ein besonderes Risiko, dass sich ihre Arbeitsmarktchancen auch längerfristig verschlechtern.

Die Quelle für die Arbeitsmarktschätzungen des Berichts sind die modellierten Schätzungen der ILO vom November 2021. Diese werden für 189 Länder abgeleitet.