GDL-Chef Weselsky gegen Verlängerung des 9-Euro-Tickets

GDL-Chef Weselsky gegen Verlängerung des 9-Euro-Tickets

Berlin (epd). Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, spricht sich gegen eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets aus. Er könne davon nur abraten, sagte Weselsky am Donnerstag im RBB-Inforadio: „Mit diesem 9-Euro-Ticket, mit dem eigentlich die Pendler entlastet werden sollten, haben wir zusätzlichen Verkehr in die Eisenbahn hineingebracht, zusätzliche Reisenden-Anstürme.“ Das tue dem System nicht gut, weil es sowieso schon auf Verschleiß gefahren werde. „Jetzt sind wir zusätzlich noch völlig überlastet“, so der Gewerkschaftschef.

Weselsky fordert stattdessen die bundesweite Einführung eines ordentlichen Tickets für den Nahverkehr zu einem „vernünftigen Preis“ für die Pendler. Das, was jetzt passiere, könne Pendler eher abschrecken, so der GDL-Chef. Stattdessen gebe es Touristenströme zur Ostsee.

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) plädiert dagegen für eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets, das nach bisheriger Planung im August ausläuft. Das Ticket sei ein voller Erfolg; über 20 Millionen Menschen zusätzlich nutzten seit dessen Einführung im Juni Bus und Bahn, erklärte der Verband in Berlin. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) forderte der VCD auf, gemeinsam mit den Ländern bis spätestens 1. November ein Nachfolge-Ticket auf den Weg zu bringen. Für die Zwischenzeit solle das 9-Euro-Ticket verlängert werden.