Düsseldorf (epd). Die Entlastungspakete der Bundesregierung sind laut einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung sozial ausgewogen, aber dennoch verbesserungsbedürftig. Zwar würden auch Menschen in Grundsicherung relativ stark entlastet, doch sei deren finanzieller Spielraum so gering, dass „auch eine geringe Belastung unmittelbar zu Konsumeinschränkungen führen dürfte“, heißt es in der am Donnerstag in Düsseldorf veröffentlichten Untersuchung.
Vor allem im Fall von Menschen im Ruhestand, die etwas oberhalb der Grenze für Sozialleistungen liegen, sieht das zur gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gehörende Institut „akuten Nachholbedarf“. Wer in Rente ist, alleine lebt und nur 900 Euro netto im Monat hat, bekomme nur zehn Prozent der erwartbaren Belastungen ausgeglichen.
Vor allem Erwerbstätige profitierten on den Entlastungen. In einkommensschwachen Haushalten mit zwei Kindern, in denen beide Erwachsene erwerbstätig sind und zusammen zwischen 2.000 und 2.600 Euro monatlich verdienen, könnten die Entlastungspakete fast zwei Drittel (64 Prozent) der absehbaren Preisanstiege abfangen. Bei einer Familie mit zwei Kindern und zwei Erwerbstätigen mit zusammen 3.600 bis 5.000 Euro Einkommen seien es noch 54 Prozent. Alleinlebende mit bis zu 900 Euro Nettoeinkommen werden sogar zu 75 Prozent der Preissteigerungen entlastet, alleinstehende Gutverdiener mit mehr als 5.000 Euro netto im Monat zu 38 Prozent.
Die Studie errechnete die Be- und Entlastungen für elf nach Personenzahl, Einkommen und Erwerbstätigkeit unterschiedliche Arten von Haushalten. Sie berücksichtigte neben den Preisanstiegen für Energie auch jene für Nahrungsmittel. Zu den Entlastungspaketen zählen beispielsweise der Tankrabatt, das 9-Euro-Ticket, Erhöhungen von Grundfreibetrag und Entfernungspauschale und die vorzeitige Abschaffung der EEG-Umlage.