Entwicklungsministerium verteidigt Pläne zur Gasförderung im Senegal

Entwicklungsministerium verteidigt Pläne zur Gasförderung im Senegal

Berlin (epd). Das deutsche Entwicklungsministerium hat die Pläne zur Gasförderung im Senegal, von denen auch Deutschland profitieren soll, verteidigt. Deutschland habe sich darauf festgelegt, Gas für den Übergang bis zur vollständigen Versorgung aus erneuerbaren Energien zu nutzen, wolle aber möglichst kein Gas mehr aus Russland kaufen, sagte Staatssekretär Jochen Flasbarth am Mittwoch in Berlin. Wenn ein demokratischer Staat wie der Senegal seine Gasfelder für den eigenen Übergang zu erneuerbaren Energien nutze, aber auch als Lieferant für andere zur Verfügung stehe, sei das eine „absolut richtige Option“, sagte er.

In der Abschlusserklärung des am Dienstag zu Ende gegangenen G7-Gipfels auf Schloss Elmau in Bayern wird das Ziel, aus der internationalen Finanzierung fossiler Energieträger möglichst rasch auszusteigen, angesichts des Ukraine-Krieges relativiert. Es sei nötig, vorübergehend neue Gas-Projekte zu fördern, um von russischem Gas unabhängig zu werden, heißt es darin. Umweltschutz- und Entwicklungsorganisationen warnten angesichts dieses Beschlusses vor Rückschritten beim Klimaschutz.

Flasbarth betonte, Senegal gehe bei der Energieversorgung den gleichen Weg wie Deutschland, indem es für den Übergang auf Gas setze. Lieferungen aus diesem Land könnten Deutschland helfen, die Lieferung von Gas aus Russland „alsbald“ zu beenden. Wann genau Gas aus dem Senegal geliefert werden könne, sei aber noch nicht absehbar.

Der Staatssekretär im Ministerium von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) betonte zudem, dass die Förderung von Gas zeitlich befristet werden solle und im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens, speziell dem 1,5-Grad-Ziel, stehen müsse. Die Abschlusserklärung des G7-Gipfels vom Dienstag atme den Geist dieses Ziels, sagte Flasbarth. Er kenne kein Gipfeldokument aus der Vergangenheit, das die Klimaziele so herausgestellt habe wie dieses.

Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben größten demokratischen Industrienationen USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Deutschland wertete Flasbarth insgesamt als „entwicklungspolitischen G7-Gipfel“. Er verwies dabei unter anderem auf die Finanzzusagen gegen Hunger und das Bekenntnis zur Geschlechtergerechtigkeit. Die Staats- und Regierungschefs sagten bei dem Gipfel zu, für den Kampf gegen den globalen Hunger zusätzlich 4,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,3 Milliarden Euro) bereitzustellen.