Bensheim (epd). Nach einem pandemiebedingten Rückgang hat die Christoffel-Blindenmission (CBM) im Jahr 2021 wieder mehr Menschen versorgt. Insgesamt hätten mehr als 50 Millionen Männer, Frauen und Kinder in den ärmsten Regionen der Welt Unterstützung erhalten, teilte das Hilfswerk am Montag in Bensheim zur Veröffentlichung des Jahresberichts mit. Damit konnte die CBM etwa 30 Millionen Menschen mehr als 2020 erreichen, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie. Auch bei den Geldspenden verzeichnete die Organisation ein Plus.
Nach Angaben der Organisation wurden viele Leistungen wie die Verteilung von Medikamenten oder Operationen, die wegen Ausgangssperren verschoben wurden, im vergangenen Jahr nachgeholt. Die Christoffel-Blindenmission habe sich gut auf die schwierigen Rahmenbedingungen eingestellt, sagte Vorstand Rainer Brockhaus. „Gerade in Krisenzeiten gehören Menschen mit Behinderungen zu den Schwächsten der Gesellschaft.“
Auch die Geldspenden stiegen im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Nach eigenen Angaben bekam die Organisation rund 71 Millionen Euro (2020: 67,8 Millionen Euro). Einen Rückgang verzeichnete die Blindenmission hingegen bei den Sachspenden wie Medikamenten, die einen Wert von knapp 134 Millionen Euro hatten (2020: 181,7 Millionen Euro). Allerdings habe die Organisation 2020 überdurchschnittlich viele Medikamentenspenden erhalten, hieß es.
Die Christoffel-Blindenmission zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie hat ihren Namen von ihrem Gründer, Pastor Ernst Jakob Christoffel (1876-1955), der 1908 in die Türkei ging, um dort und später in Persien blinden und anders behinderten Kindern zu helfen. Das Hilfswerk finanziert nach eigenen Angaben 492 Projekte in 46 Ländern.