Umfrage: Mehrheit hat Entscheidung zur Organspende getroffen

Umfrage: Mehrheit hat Entscheidung zur Organspende getroffen

Köln, Berlin (epd). Die Mehrheit der Deutschen hat einer Umfrage zufolge eine Entscheidung zur persönlichen Bereitschaft für eine Organ- oder Gewebespende getroffen. Laut der Befragung „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland 2022“ haben sich rund 61 Prozent festgelegt, ob sie nach ihrem Tod Organe spenden wollen, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Montag in Köln zum Tag der Organspende am 4. Juni erklärte.

73 Prozent der Menschen, die eine Entscheidung getroffen hätten, stimmten einer Organ- und Gewebespende zu, 13 Prozent widersprächen einer Spende und neun Prozent überließen die Entscheidung einer anderen Person, hieß es. Rund 44 Prozent der Befragten hätten ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende bereits in einem Spenderausweis, einer Patientenverfügung oder auf beiden Wegen dokumentiert. 17 Prozent hätten eine Entscheidung getroffen, diese aber nicht schriftlich dokumentiert.

84 Prozent aller Befragten äußerten sich den Angaben zufolge grundlegend positiv zum Thema Organ- und Gewebespenden. So ein hoher Zustimmungswert wurde bisher nur im Jahr 2018 verzeichnet. Für die Umfrage wurden bundesweit 4.004 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren von Januar bis Februar 2022 befragt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) forderte die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, eine Entscheidung zur Organspende zu treffen und festzuhalten: „Ich wünsche mir, dass die persönliche Erklärung für jede und jeden zu einer Selbstverständlichkeit wird. Denn dadurch bekommen mehr Menschen auf der Warteliste die Chance auf ein zweites Leben.“

Der kommissarische Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Martin Dietrich, mahnte, viele Spenden würden nicht zustande kommen, weil der Wille nicht eindeutig mitgeteilt werde. „Umso bedeutsamer ist es, die Menschen zum Thema Organspende gut zu informieren.“ Wichtig sei auch, die Entscheidung zu dokumentieren, etwa in einem Organspendeausweis.