Ex-Stadträtin Lisel Heise mit 103 Jahren gestorben

Ex-Stadträtin Lisel Heise mit 103 Jahren gestorben

Kirchheimbolanden (epd). Die Rheinland-Pfälzerin Lisel Heise, die 2019 im Alter von 100 Jahren mit ihrer Wahl in den Stadtrat von Kirchheimbolanden für Schlagzeilen gesorgt hatte, ist tot. Die pensionierte Lehrerin sei bereits am vergangenen Freitag „sanft entschlafen“, sagte der Vorsitzende der Wählervereinigung „Wir für Kibo“, Thomas Koch, am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im Frühjahr war Heise 103 Jahre alt geworden, ihr Mandat hatte sie krankheitsbedingt bereits 2020 aufgegeben.

Die engagierte Pfälzerin war im hohen Alter in die Kommunalpolitik gegangen, weil sie sich über die Schließung des örtlichen Freibades geärgert hatte. Bei den Kommunalwahlen 2019 war sie ursprünglich lediglich auf einem hinteren Listenplatz angetreten, erzielte dann jedoch das beste Stimmergebnis aller Bewerber überhaupt und zog so in den Rat der nordpfälzischen Kreisstadt ein. Medien in aller Welt berichteten über das ungewöhnliche Engagement der damals 100-Jährigen. Im Wahlkampf hatte sie erklärt, etwas politisch zu verändern und die Gesellschaft mitzugestalten sei keine Frage des Alters.

Den Traum von einem neuen Freibad habe Heise nie aufgegeben, heißt es im Nachruf der Wählervereinigung: „Leider ist ihr Wunsch, selbst wieder in Kirchheimbolanden schwimmen zu gehen, nicht mehr in Erfüllung gegangen.“ Ein von Heise initiierter Verein setzt sich vor Ort weiter für ein neues Schwimmbad ein.