Steinmeier plant Besuch in Mainzer Armen-Ambulanz

Steinmeier plant Besuch in Mainzer Armen-Ambulanz

Mainz (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier plant einen Besuch in der Mainzer Ambulanz für Menschen ohne Krankenversicherung. Ein Treffen sei für den 2. Juni vorgesehen, sagte der Vorsitzende des Vereins „Armut und Gesundheit in Deutschland“, Gerhard Trabert, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine erste Begehung des Vereinsgeländes auf der Mainzer Zitadelle durch Sicherheitsbeamte zur Vorbereitung der Reise habe bereits stattgefunden. Zuerst hatte der SWR darüber berichtet. Der Sozialmediziner war bei der Wahl des Bundespräsidenten im Februar als parteiloser Kandidat der Linken gegen Steinmeier angetreten.

Weil der Amtsinhaber in der Bundesversammlung von SPD, Unionsparteien, Grünen und FDP unterstützt wurde, galt Trabert dabei von vornherein als chancenlos. Seine Kandidatur hatte der Arzt damit begründet, er wolle auf die schwierige Lage armer Menschen in Deutschland aufmerksam machen. In der Bundesrepublik sei Armut in den vergangenen Jahren nicht mehr wirklich bekämpft, sondern stattdessen „Reichtum stabilisiert“ worden. Kurz nach seiner Wiederwahl hatte Steinmeier den unterlegenen Herausforderer bereits in Berlin empfangen.

Der Arzt und der von ihm gegründete Verein versorgen seit über 25 Jahren mit einem Arztmobil Wohnungslose in Mainz und Umgebung. 2015 eröffnete „Armut und Gesundheit“ zudem eine Ambulanz für Personen, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Krankenversicherungsschutz besitzen. In der Einrichtung sind mittlerweile zahlreiche Allgemeinmediziner und Fachärzte ehrenamtlich tätig. Außerdem hilft der Verein Betroffenen, wieder einen Weg zurück in die reguläre Gesundheitsversorgung zu finden.