UN: Hunger bedroht Millionen Menschen in Afrikas Sahelzone

UN: Hunger bedroht Millionen Menschen in Afrikas Sahelzone

New York, Genf (epd). Die UN warnen vor einer Verschärfung der Hungerkrise in der Sahel-Region. Bis zu 18 Millionen Menschen werden demnach in den nächsten drei Monaten von schwerem Hunger bedroht sein. Ganze Familien in Burkina Faso, Tschad, Mali und Niger stünden am Rande des Hungertodes, erklärte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Freitag in New York.

Gewalt und große Armut verschlimmerten die Krise. Der jüngste Anstieg der Lebensmittelpreise, der durch den Angriff Russlands auf die Ukraine ausgelöst worden sei, drohe die Ernährungsunsicherheit in eine humanitäre Katastrophe zu verwandeln.

Um den dringendsten Bedarf der Menschen zu decken, habe das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe 30 Millionen US-Dollar (28 Millionen Euro) aus dem Zentralen Nothilfefonds für die vier Länder freigegeben. Davon gehen sechs Millionen US-Dollar (5,6 Millionen Euro) nach Burkina Faso. Jeweils acht Millionen US-Dollar (7,5 Millionen Euro) sind für den Tschad, Mali und Niger vorgesehen.

In dem Fonds bündeln Geber nach UN-Angaben ihre Beiträge im Voraus, so dass humanitäre Organisationen erste lebensrettende Hilfe leisten könnten. Zu Beginn dieses Jahres hätten die UN und ihre humanitären Partner sechs Aufrufe zur Hilfe in der Sahelzone gestartet, um bis 2022 insgesamt 3,8 Milliarden US-Dollar (3,6 Milliarden Euro) für die gesamte Region bereitzustellen. Nach der Hälfte des Jahres sind die Aufrufe jedoch zu weniger als zwölf Prozent finanziert.