Butterwegge: Energiepreis-Entlastung hilft den Falschen

Butterwegge: Energiepreis-Entlastung hilft den Falschen

Berlin (epd). Der Armutsforscher Christoph Butterwegge hat die vom Bundestag beschlossene Entlastung für die gestiegenen Energiepreise als Fehlkonstruktion bezeichnet. Eigentlich müssten passgenau jene Menschen unterstützt werden, die von der Teuerungswelle besonders betroffen seien, sagte der Kölner Politikwissenschaftler dem Berliner „Tagesspiegel“ (Dienstag) und fügte hinzu: „Das ist aber nicht der Fall.“

So bekämen nur steuerpflichtige Erwerbstätige die 300 Euro Energiepreispauschale. Auszubildende, Studierende sowie Rentnerinnen und Rentner gingen hingegen leer aus. Die für Juli 2022 beschlossene deutliche Rentenerhöhung mache dies keinesfalls wett, „weil die Rentenanpassung der Lohnentwicklung im Vorjahr folgt und nicht der Inflationsrate“. So habe es im vergangenen Jahr in Westdeutschland überhaupt keine Rentenerhöhung gegeben.

„In keiner Altersgruppe wächst die Armut stärker als bei den Rentnern“, sagte der Linken-Kandidat von 2017 für die Wahl des Bundespräsidenten. Butterwegge sagte weiter, Rentnerinnen und Rentner müssten „viel heizen, weil sie besonders kälteempfindlich und gerade dann viel zu Hause sind, wenn das Einkommen so gering ist, dass es für den Besuch eines Cafés oder Restaurants ebensowenig reicht wie für Kino oder Theater“.