Politische Kriminalität in Thüringen auf neuem Höchststand

Politische Kriminalität in Thüringen auf neuem Höchststand

Erfurt (epd). Thüringens Sicherheitsbehörden haben im vergangenen Jahr fast 2.800 Fälle politisch motivierter Kriminalität registriert. Damit hätten die absoluten Fallzahlen einen neuen Höchststand erreicht, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) am Montag in Erfurt. Fast zwei von drei Fällen politisch motivierter Kriminalität seien rechten Tätern zuzuordnen. „Die Gefahr von rechts bleibt unsere größte Herausforderung“, sagte Maier.

Thüringen habe im Kampf dagegen einige Erfolge erzielt, etwa mit dem Verbot rechtsextremistischer Organisationen. Ziel müsse bleiben, insbesondere die Finanzquellen der Täter und ihrer Organisationen beispielsweise in Form des Verbots von Rechtsrock-Konzerten trockenzulegen. „In der Szene wird viel Geld verdient“, sagte Maier.

Gegenüber 2020 stieg die Zahl der festgestellten Delikte in absoluten Zahlen von 2.095 um 675 Fälle, sagte der Präsident des Landeskriminalamtes, Jens Kehr. Mit rund 440 Fällen konstant geblieben ist dagegen die politische Kriminalität von links. Kehr sprach hinsichtlich der Qualität dieser Straftaten von einer „zunehmenden Radikalisierung der linken Szene in Thüringen“.