Frankfurt nimmt Abschied von Ehrenbürgerin Trude Simonsohn

Frankfurt nimmt Abschied von Ehrenbürgerin Trude Simonsohn

Frankfurt a.M. (epd). Die Stadt Frankfurt am Main hat am Mittwoch Abschied genommen von ihrer Ehrenbürgerin Trude Simonsohn, die am 6. Januar im Alter von 100 Jahren verstorben war. „Mit ihrer optimistischen und offenen Art entwickelte sich die Holocaust-Überlebende zu einer der bedeutsamsten Stimmen der Frankfurter Stadtgesellschaft“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) bei einer Gedenkstunde in der Paulskirche. „Trude Simonsohn ist nicht weg, sie ist in uns und unseren Erinnerungen, sie ist und bleibt Menschlichkeit in Person.“

Zu den Rednern zählte auch der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Salomon Korn. Er hob Simonsohns Wirken für Verständigung und Versöhnung und damit für eine friedlichere Gesellschaft hervor. Vor allem ihre „eindringlichen und einfühlsamen Gespräche über das Erlebte mit Jugendlichen waren mehr als nur Geschichtsvermittlung, es war ein aufeinander Zugehen für eine bessere Zukunft, die um die Lehren der Vergangenheit weiß und diese umsetzt“.

Die im März 1921 in Olomouc (Olmütz) in der Tschechoslowakei geborene Jüdin überlebte das Ghetto Theresienstadt und das Vernichtungslager Auschwitz. 1955 zog sie mit ihrem Mann Berthold nach Frankfurt und engagierte sich vielfältig in der Jüdischen Gemeinde und der Stadtgesellschaft. Über ihre Erfahrungen berichtete Trude Simonsohn ab 1978 vor allem in Schulen.