Gedenken an Warschauer Ghetto-Aufstand

Gedenken an Warschauer Ghetto-Aufstand

Berlin (epd). Das Internationale Auschwitz Komitees hat zum Gedenktag an den Warschauer Ghetto-Aufstand vor 79 Jahren an den russischen Präsidenten Wladimir Putin appelliert, „den Angriffskrieg in der Ukraine und das Leiden der Menschen sofort zu beenden“. Gedanken und Gebete gingen „heute auch zu den Überlebenden des Holocaust in der Ukraine, in Belarus und in Russland, die in die Finsternis dieses neuen Krieges geworfen sind, unter den Bomben leiden oder als Kronzeugen für den verbrecherischen Angriff missbraucht werden“, erklärte Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Auschwitz Komitees, am Donnerstag in Berlin.

Der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, der Pole Marian Turski, erklärte, angesichts des Krieges, der in vielen Ländern zunehmenden Aggression gegen Minderheiten und des Anwachsens des Antisemitismus müsse Europa diesen Tendenzen gemeinsam entgegentreten: „Die Völker der Welt tun gut daran, unsere Erinnerungen und Warnungen als realistische Beschreibungen des Menschenmöglichen zu bewahren.“

Zu Jom Haschoa (hebräisch: Tag der Schoah) wurden unter dem Motto „Jeder Mensch hat einen Namen“ seit Donnerstagfrüh in Berlin die Namen der 55.696 von den Nazis ermordeten Berliner Juden vorgelesen. Die Aktion vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße sollte bis spät in den Abend dauern. Zudem war für den Abend eine Gedenkveranstaltung geplant. Wegen des jüdischen Kalenders variiert das Datum des Jom Haschoa. Er liegt aber immer um den 19. April herum, dem Beginn des Aufstands im Warschauer Ghetto.