Zahl der Abtreibungen deutlich gesunken

Zahl der Abtreibungen deutlich gesunken

Wiesbaden (epd). Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, wurden 94.600 Fälle gemeldet, 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2020 hatte sich die Zahl der Abbrüche lediglich um 0,9 Prozent verringert. Anhand der vorliegenden Daten ist den Angaben zufolge keine eindeutige Ursache für den stärkeren Rückgang im Jahr 2021 zu erkennen.

70 Prozent der Frauen, die 2021 abtrieben, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, wie es weiter hieß. Etwa jede fünfte Frau (19 Prozent) war zwischen 35 und 39 Jahre alt. Rund acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. Etwa 41 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.

96 Prozent der im Jahr 2021 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (52 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) vorgenommen, bei 32 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, zu rund 81 Prozent in gynäkologischen Praxen und zu 16 Prozent ambulant im Krankenhaus.