Corona und Wahlen: Mehr politisch motivierte Straftaten im Saarland

Corona und Wahlen: Mehr politisch motivierte Straftaten im Saarland

Saarbrücken (epd). Die Zahl der politisch motivierten Straftaten im Saarland ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 74 Delikte auf 455 gestiegen. Der Zuwachs gehe vor allem auf die Bundestagswahl und Proteste gegen die Corona-Politik zurück, erläuterte Kriminaldirektor Michael Klein am Mittwoch in Saarbrücken.

So liege der Anstieg im Bereich der Straftaten, die keinem politischen Spektrum zugeordnet werden könnten, bei 184,7 Prozent, einem Zuwachs um 133 Delikte auf 205. Dazu zählten etwa beschädigte oder gestohlene Wahlplakate oder Beleidigungen bei Protesten gegen die Corona-Politik.

Die Zahl der anderen politisch motivierten Straftaten ist den Angaben zufolge jedoch zurückgegangen. Waren es demnach 2020 noch 15 linksmotivierte Delikte, waren es 2021 nur noch 13, die ausländisch motivierten gingen von 23 auf 9 zurück und die religiös motivierten von 5 auf 4.

Auch wenn die Straftaten aus dem rechten Spektrum von 266 auf 224 zurückgingen, stieg gleichzeitig der Anteil antisemitischer Straftaten von 20 auf 38 Fälle. Insgesamt macht die Zahl rechtsmotivierter Delikte einen Anteil von 49,2 Prozent aus.