Mehr politisch motivierte Kriminalität in Sachsen

Mehr politisch motivierte Kriminalität in Sachsen

Dresden (epd). In Sachsen hat die Zahl politisch motivierter Straftaten im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Insgesamt seien 4.796 Taten erfasst worden, sagte Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) am Dienstag in Dresden. Im Vorjahr waren es 4.056 Fälle. Das sei ein Anstieg um 18 Prozent.

Rechts motivierte Straftaten beliefen sich 2021 auf 1.878 Fälle, ein Jahr zuvor waren es 2.117 Straftaten in diesem Bereich. Allein 1.366 Straftaten seien im Zusammenhang mit Covid-19 erfolgt. Links motivierte Taten bezifferte Wöller auf 1.113, 2020 lag die Anzahl bei 1.169.

Ein neues Phänomen seien Straftaten politisch motivierter Kriminalität, die nicht zuzuordnen sind, sagte Wöller. Für 2021 wurden 1.752 solcher Fälle registriert. 2020 waren es noch 693 Taten. Die Grenzen zwischen den Phänomenbereichen seien fließend, ideologische Raster nicht mehr eindeutig festzustellen, sagte Wöller. Insgesamt habe der virtuelle Raum bei der politisch motivierten Kriminalität an Bedeutung gewonnen.

Insgesamt ging die Kriminalität in Sachsen zurück, 246.615 Straftaten wurden gezählt. Das seien im Vergleich zum Vorjahr knapp zehn Prozent weniger Fälle, sagte Wöller. Laut der Präsidentin des Landeskriminalamtes Sachsen, Sonja Penzel, gab es 16 Prozent weniger Diebstähle und zehn Prozent weniger Körperverletzungsdelikte.

Es bleibe abzuwarten, ob sich der Trend auch nach der Corona-Pandemie weiter fortsetze. Zugenommen haben Penzel zufolge dagegen der Widerstand und tätliche Angriffe gegen Vertreter der Staatsgewalt.