Düsseldorf (epd). Knapp 60 Empfehlungen für einen besseren Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch gibt der Zwischenbericht des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses des nordrhein-westfälischen Landtags zu Kindesmissbrauch. Der dem Evangelischen Pressedienst (epd) in einer Kurzfassung vorliegende Bericht listet Verbesserungsvorschläge unter anderem zur Aufklärung möglicher Fälle sexuellen Kindesmissbrauchs durch die Polizei oder die Betreuung von mutmaßlichen Missbrauchsopfern durch das Jugendamt auf. Am 24. März wird der Zwischenbericht im NRW-Landtag vorgestellt und diskutiert.
Der Untersuchungsausschuss war nach Bekanntwerden des massenhaften sexuellen Missbrauchs auf einem Campingplatz im Lügde im Kreis Lippe eingerichtet worden. Innerhalb von rund zweieinhalb Jahren fanden rund 70 Sitzungen statt, mehr als 120 Zeugen wurden gehört, über 20 Sachverständige und Experten befragt. Der Ausschuss sieht im Ergebnis seiner Arbeit massive Fehler bei den zuständigen Polizeistellen und den kommunalen Jugendämtern. Selten habe „der Staat bei der Wahrnehmung eines Verfassungsauftrags so versagt, wie im Fall der 'Kinder von Lügde'“.