Genf (epd). Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat die vereinbarte „sichere Passage“ für Zivilisten aus Kriegsgebieten in der Ukraine begrüßt. Laut Berichten hätten sich die Kriegsparteien Russland und Ukraine darauf geeinigt, erklärte Griffiths am Freitag in Genf. Millionen Menschen müssten dringend die Kampfgebiete in der Ukraine verlassen und bräuchten humanitäre Hilfe. In den vergangenen Tagen seien viele Städte unaufhörlich mit schweren Waffen beschossen worden. Beide Kriegsparteien müssten die Passagen so einrichten, dass Sicherheit, Würde und Schutz der Menschen gewährleistet seien, verlangte Griffiths.
Der Sprecher des Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke, erklärte, dass die Kriegsparteien die UN noch nicht offiziell über die Einrichtung der sicheren Passagen unterrichtet hätten. Die UN stünden bereit, die Kriegsparteien bei der Einrichtung der Passagen zu unterstützen.
Delegationen aus der Ukraine und Russland waren am Donnerstag zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn am Donnerstag vergangener Woche zusammengekommen. Seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen 1,25 Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet.
Weit mehr als 600.000 von ihnen seien in Polen angekommen, teilte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration mit. Aus der Ukraine seien Menschen mit 138 verschiedenen Staatsangehörigkeiten geflüchtet, betonte der IOM-Sprecher Paul Dillon. Innerhalb des Landes flüchten ebenso Menschen vor der Gewalt.