Hannover, Berlin (epd). CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat Anfeindungen gegen russischstämmige Menschen in Deutschland scharf verurteilt und mehr Zusammenhalt gefordert. „Wir brauchen in Deutschland eine bessere Form der zwischenmenschlichen Völkerverständigung“, sagte Czaja dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag). „Wir müssen den Deutschen aus Russland und den Menschen mit russischen Wurzeln deutlich signalisieren, dass sie nicht unsere Gegner sind. Unser Gegner ist nicht das das russische Volk.“
Der Krieg gegen die Ukraine sei Putins Krieg, der auch auf Kosten der russischen Bevölkerung ausgetragen werde, betonte Czaja. Die Bundesregierung, die Kulturstaatsministerin des Bundes und die Kultusminister der Länder müssten jetzt Vorschläge machen, an welchen Orten kultureller und zivilgesellschaftlicher Austausch unterstützt werden könne und wie zum Beispiel Nachbarschaftsorganisationen gestärkt werden könnten.
Der Christdemokrat berichtete von Anfeindungen gegen Russlanddeutsche in seinem Wahlkreis in Berlin. „Ich sehe mit Sorge, dass es in meinem Wahlkreis Angriffe gegen russische Geschäfte und die russisch-deutsche Schule gibt.“ Es komme zu Schmierereien an den Häuserwänden wie „Russenladen“ und „Kriegsverantwortliche“. Russisch sprechende Menschen erlebten Pöbeleien in der U-Bahn. „Wir sollten frühzeitig auf diesen schwelenden innerdeutschen Konflikt reagieren, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist“, forderte Czaja.