Genf (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat die verschärfte Kriegsführung Russlands in der Ukraine angeprangert. Die Intensivierung der russischen Militäroperationen führe zu einer Verschlimmerung der Menschenrechtsverletzungen, erklärte Guterres am Montag in einer Videobotschaft in Genf.
Zum Auftakt der 49. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates verlangte Guterres von Russland erneut, den Angriff auf die Ukraine einzustellen und der Diplomatie eine Chance zu geben. Das unvermeidliche Ergebnis eines Krieges wie in der Ukraine sei bekannt: Es gebe zivile Todesopfer und Verletzte; Frauen, Kinder und Männer müssten flüchten. Zu den Folgen zählten auch Hunger, Armut und massive wirtschaftliche Rückschläge. Nach Medienberichten verstärken die russischen Truppen ihre Angriffe, um den unerwartet zähen Widerstand der Ukrainer zu brechen.
Guterres betonte, dass eine UN-Beobachtermission weiter über die Menschenrechtslage in der Ukraine berichten werde und dass die humanitären Helfer der Weltorganisation den Menschen in der Konfliktregion beistünden. Die fünfwöchige Sitzung des Menschenrechtsrates wird von dem Krieg in der Ukraine überschattet, den Russland vorige Woche Donnerstag startete. Diplomaten rechnen mit einer Dringlichkeitssitzung des obersten UN-Gremiums zum Schutz der Menschenrechte, um die Invasion auf Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verurteilen.
Nach UN-Angaben wurden in dem Krieg in der Ukraine bis Sonntagnacht 102 Zivilisten, darunter sieben Kinder, getötet. Weiter hätten 304 Zivilisten Verletzungen erlitten. Zudem seien 422.000 Menschen aus der Ukraine geflüchtet. Auch innerhalb des Landes befänden sich viele Menschen auf der Flucht. Am Montag sollte die UN-Vollversammlung zu einer Dringlichkeitssitzung über den Russland-Krieg zusammenkommen.