Köln (epd). Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, wünscht sich eine großzügige Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland. Es stehe wahrscheinlich außer Zweifel, dass viele Menschen aus den ukrainischen Nachbarländern weiterreisen werden, sagte Müller am Montag im Deutschlandfunk. Länder wie Moldau, Rumänien und auch Polen seien nicht in der Lage, die „wahrscheinlich Millionen Geflüchteten aufzunehmen“.
Der Caritas-Leiter sagte, er sehe die von der Bundesregierung geplante Aufstockung des Rüstungsetats auf mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts „mit einer gewissen Unruhe“. Zugleich müsse auch der Etat für humanitäre Hilfe auf eine Milliarde Euro erhöht werden.
Zur Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine will die EU ein unbürokratisches Verfahren schaffen, das Kriegsflüchtlingen ohne ein aufwendiges Asylverfahren Schutz in der EU garantiert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte am Sonntagabend, alle EU-Staaten seien zur Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine bereit. Der geplante vorübergehende Schutz könne für bis zu drei Jahre gewährt werden.
