Hessen gründet Präventionsnetzwerk gegen Verschwörungserzählungen

Hessen gründet Präventionsnetzwerk gegen Verschwörungserzählungen

Wiesbaden (epd). Das Land Hessen plant ein Präventionsnetzwerk gegen Verschwörungserzählungen. Es solle künftig neben Beratungs- und Hilfsangeboten online Informationen und Hintergründe zu Verschwörungsmythen liefern und damit wichtige Aufklärungsarbeit leisten, teilte Innenminister Peter Beuth (CDU) am Freitag in Wiesbaden mit. Im Haushalt 2022 würden hierfür 300.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Die Pandemie habe altbekannte Verschwörungsgeschichten neu belebt, und die „irrwitzigsten neuen Ideologien“ seien dazugekommen, sagte der Minister. Diese Erzählungen hätten nichts mit der Realität zu tun. Dennoch verbreiteten sie sich „virusartig“ weiter, vornehmlich über soziale Netzwerke wie Telegram. Vor allem Menschen jüdischen Glaubens würden immer wieder in unsäglicher Weise diffamiert.

„Mit unserem neuen Präventionsnetzwerk werden wir einen wichtigen Beitrag leisten, um Verschwörungserzählungen den Nährboden zu entziehen. Indem wir gezielt aufklären und die Entstehungsgeschichten dieser falschen Theorien für jedermann offenlegen“, sagte Beuth. Denn diese oftmals extremistische Form der Desinformation könne wie ein „Radikalisierungsbeschleuniger“ wirken.