Ukrainisch-orthodoxer Priester: Gemeindemitglieder weinen

Ukrainisch-orthodoxer Priester: Gemeindemitglieder weinen

Frankfurt a.M., Mannheim (epd). Mit Trauer und Entsetzen hat der Priester der ukrainisch-orthodoxen Gemeinde Frankfurt am Main und Mannheim, Petro Bokanov, auf den russischen Militärangriff auf die Ukraine reagiert. Er sei schockiert, sagte Bokanov am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Die Gefahr war echt und groß, aber wir hatten immer noch gehofft, dass es keinen Angriff geben wird.“ Nun stehe bei ihm das Telefon nicht mehr still. „Es rufen weinende Gemeindemitglieder an“, sagte er. Sie suchten Trost und Rat, weil sie sich um ihre Familien und Freunde in der Ukraine sorgen.

Der russische Präsident Wladimir Putin habe nicht nur die Ukraine angegriffen, sondern ganz Europa, betonte Bokanov. Er hoffe, dass nach Deutschland flüchtende Ukrainer „hier zumindest solange Asyl bekommen, bis der Krieg vorüber ist. Das ist ein Menschenrecht“, fügte er hinzu. Der Geistliche wirft Europa vor, in den vergangenen acht Jahren, seit der Annexion der Krim durch Russland, „das Monster“ mit immer wieder neuen Verhandlungen und Gesprächsformaten „gefüttert“ zu haben. Nun müsse man Krieg führen und auf die Zukunft hoffen. Der Weg dahin werde „blutig und leidvoll“ sein. Aber „Gott ist auf unserer Seite“, sagte Bokanov.