Tönisvorst (epd). Das Deutsche Medikamentenhilfswerk Action Medeor bereitet eine Hilfslieferung für das im westukrainischen Ternopil gelegene Partnerkrankenhaus vor. Wegen des russischen Angriffs würden derzeit immer mehr Menschen aus dem Osten der Ukraine in den westlichen Landesteil fliehen, teilte die Organisation am Donnerstag in Tönisvorst mit. Obwohl das Partnerkrankenhaus nicht im Zentrum der derzeit umkämpften Gebiete liege, sei es von den aktuellen Entwicklungen unmittelbar betroffen. So habe es etwa Explosionen an einem Flughafen in der Nähe von Ternopil gegeben.
Action Medeor will laut Vorstandssprecher Sid Peruvemba dem Krankenhaus mit Verbandsmaterialien und medizinischem Equipment aushelfen. Zudem bereitet das Hilfswerk weitere Medikamentenlieferungen vor. „Wir gehen davon aus, dass wir in der Ukraine weitere medizinische und humanitäre Hilfe leisten müssen“, betonte Peruvemba.
„Wir behandeln hier viele verletzte Soldaten, aber auch Menschen, die aus den ostukrainischen Gebieten geflohen sind und Schutz suchen“, sagte der Direktor des Krankenhauses, Yaroslav Chaikyvskyy, nach Angaben von Action Medeor. Unter den Flüchtenden seien viele Frauen und Familien mit Kindern, die zum Teil an chronischen Krankheiten litten, die im Osten der Ukraine nicht mehr behandelt werden könnten. Weil im Osten des Landes das Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenzen stoße, würden immer mehr Ärzte auch aus dem Westen der Ukraine zur Versorgung der Bevölkerung gebraucht.